Klatschen reicht nicht!

 

„Das Klatschen war eine schöne Geste – aber das reicht nicht“ meint Sabine Karl, Heimleitung von unserem Pflegeheim Seepark. Unsere MitarbeiterInnen leiden nicht nur unter den Folgen der Pandemie, sondern auch unter stetig zunehmenden Aufgaben und Personalmangel. Seit der Pandemie müssen sie mehr Arbeit in gleicher Zeit erledigen. Für Gespräche mit einzelnen Bewohnern bleibt dann weniger Spielraum. „Wir sind definitiv aufgezehrt. Wir brauchen mehr refinanziertes Personal, um unsere Arbeit so leisten zu können, wie wir sie uns selbst erwarten.“ Sabine Karl macht mit einem Banner vor dem Pflegeheim nochmal die prekäre Situation in der Pflege deutlich. Eine effektive Lösung gegen den Personalmangel kann es aus ihrer Sicht nur auf politischer Ebene geben.

Momentan finden Vorbereitungen für notwendige Pflegesatzverhandlungen im Pflegeheim statt um wirtschaftlich tragfähig zu sein – es zeichnet sich eine deutliche Erhöhung der Pflegeheimkosten zu Lasten der Bewohner ab. „Eine finanzierbare Pflege darf nicht weiter auf dem Rücken der Bewohner ausgetragen werden“, bekräftigt die Heimleitung „die Finanzierungsstrukturen der Pflegeversicherung entsprechen nicht mehr den realen Anforderungen“. Es braucht zeitnah nachhaltige und zukunftsweisende Veränderungen im Pflegesystem. Auch die Attraktivität der Pflegeberufe ist ein wichtiger Bestandteil. „Wir können nicht so weitermachen wie bisher. Entscheidend dafür sind bessere Arbeitsbedingungen für unser Personal. Diese Forderung an die Politik beinhaltet neben einer angemessenen Vergütung auch den menschlichen Aspekt.“ betont Sabine Karl.​